Sinn

 

Den Sinn des Lebens und der gesamten Schöpfung ergründen zu wollen, erfordert eine beträchtliche Portion an Mut und setzt Glaube, Liebe, Leidenschaft, Enthusiasmus, Poesie, Sinn für Musik sowie Mathematik und analytische Fähigkeiten voraus.

Shakespeare und Beethoven sind nicht minder aufschlußreich als Darwin  und Einstein. Manchmal denke ich, die Menschheit wäre besser beraten,  wenn sie den Versuch, das unendlich Große und unendlich Kleine zu erforschen und zu erobern, gänzlich aufgäbe. Wir könnten Zufriedenheit auch darin finden, die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie uns in all ihrer Schönheit und Einfachheit erscheint. Denn werden wir je in der Lage sein, die Kräfte in Zaum zu halten, die die Zukunft der Menschheit bestimmen?

Robert Muller

Mathematik allein, Arithmetik allein, Normalität allein sind nicht genug. Ein bisschen Poesie ist nötig, um das Gleichgewicht zu halten. 28)

Eine Vision gehört ins Zentrum jeden Lebens – sie gibt ihm und damit euch Sinn. Denn ein Leben ohne Sinn bleibt sinnlos und wird mit der Zeit in seiner Ziellosigkeit die Mitte verfehlen – der Verlust der Mitte aber macht euch krank. 40)

Der Wirklichkeit ist es egal, ob ihr sie durchschaut, sie wirkt einfach und erträgt eure Missverständnisse mit stoischer Gelassenheit und großer Würde. Der Ausgleich widerstrebender Kräfte sei euer Thema wie auch die Bereitschaft zum Frieden – und entwickelt euren Sinn für Schönheit und Ästhetik, für Kunst, Kultur und Balance. 40)

Wenn der Kopf im “sicheren” Bereich ist, nutzt er seine Stärken: Vernunft, planvolles Vorgehen, Klarheit, Bescheidenheit und moralische Urteilskraft.
Ist er jedoch im “roten” Bereich, hat das Verwirrung, Angst und Zerrissenheit zur Folge.

versorgen  - entsorgen
sparsam    - großzügig
                 geizig    - verschwenderisch
Potenz     - Hingabe

Der Sinn liegt im stetigen Spiel zwischen Fragen und Antworten, im dynamischen, permanenten Prozess von Bewusstseinserweiterung.

Wichtig ist das Gefühl, unterwegs zu sein –in einer insgesamt sinnvollen Richtung.Bewusstseinserweiterung macht Sinn. 21)

Dr
rond

Hermann Hesse:

Den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe. Das heißt: Je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, desto sinnvoller wird unser Leben

Winter01b

Die Dinge vorherzusehen, die Umwelt zu enträtseln und so das Überleben zu sichern, das ist die eigentliche Kernkompetenz der Menschen. 19)

Das Finden der...

Die Wut
ist die Suche nach dem Schuldigen
Die Trauer
ist die Suche nach Trost
Die
Angst
ist die Suche nach Schutz
Die Unzufriedenheit
ist die Suche nach dem Unbekannten
Die Liebe
ist das Finden der anderen Seite des Ich

Denn nur der wird klüger, der den Wunsch verspürt, in der Welt einen Sinn zu erkennen. 47)

 

Die Frage nach dem Sinn und Zweck des Lebens stellen sich normalerweise nur diejenigen, die sich minderwertig fühlen, die einen schweren Verlust erlitten haben, die enttäuscht und entmutigt oder depressiv sind.

Wer den Sinn und Zweck seines Lebens für sich erfährt, wird tagtäglich daran Freude haben, er kann lieben, geben und annehmen 8)

Man kann Religionen als eine Frucht dieser Sehnsucht nach Sinn ansehen. Wie der amerikanische Mathematiker John Allen Paulos angemerkt hat, übersetzen sämtliche Weltreligionen mit Ausnahme des Buddhismus den unpersönlichen Lauf der Welt in eine dramatische Erzählung. 47)

CDrot05

Etwas, was Sinn macht, fügt sich in ein gegebenes Muster,das schon da war. Wir haben zwar einen untrüglichen Sinn für Sinn, aber damit geht es uns wie mit dem Sinn für Qualität: Alle wissen, wann Qualität vorliegt, aber keiner kann sie definieren.

Um Sinn zu stiften, haben die Menschen seit Urzeiten Mythen geschaffen. Mythen sind Bilder, Vorstellungen, die dem menschlichen Leben einen Sinn geben sollen. Ähnlich sinngebende Funktion haben Nationen. Der (heutige) Mythos Wohlstand, Geld.  Ein Mythos, der Sinn macht, muß Hoffnungen wecken, nicht Ängste, positive Vision.

Sinn und Sinnlichkeit liegen nicht umsonst nahebeieinander.

Es gibt keinen permanenten Sinn durch Sinnlichkeit – aber stimmige Momente, Augenblicke, in denen die Suche nach dem Sinn ruht. 21)

library

Ich werde mein Leben der Suche nach dem Unsterblichen widmen. Wenn es etwas gibt, das nicht stirbt, dann kann der einzige Sinn im Leben die Suche danach sein. Buddha 49)

In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank. Sigmund Freud 50)

Finden wir Sinn in unserem Leben, dann finden wir Ruhe. 30)

Wie unsere Augen nur auf Licht und unsere Ohren nur auf Töne reagieren, so reagiert das Herz einzig auf Sinn. Das Organ für Sinn ist das Herz. Sinn finden heißt einzusehen, dass alles zusammengehört und in jener universellen Zugehörigkeit den eigenen Platz zu finden.24)

Der Kern unseres Wesens ist ein unerbittliches Fragen, Suchen, Sehnen. Selbst das Schlagen des Herzens in meiner Brust scheint lediglich das Echo eines tieferen Hämmerns in mir zu sein, eines Klopfens an eine verschlossene Tür. 30)

Menschwerdung

Der Mensch entwickelt sein Konzept, was er ist und was er im Leben erreichen will, schrittweise:
Er beginnt mit dem Bedürfnis, sich selbst, den Körper und seine Grundziele vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren.
An diesem Punkt des Lebens ist der Sinn einfach: Es geht ums Überleben, Komfort und Lust.
Wenn die Sicherheit des körperlichen Selbst nicht mehr in Zweifel steht, erweitert man den Horizont des Sinnsytems, um die Werte der Gemeinschaft anzunehmen – der Familie, der Nachbarschaft, einer religiösen oder ethnischen Gruppe. Dieser Schritt führt zu größerer Komplexität des Selbst, auch wenn es gewöhnlich bedeutet, sich konventionellen Normen und Maßstäben anzupassen.
Der nächste Schritt bei der Entwicklung bedeutet reflektiven Individualismus.
Der Mensch wendet sich wieder nach innen und findet neuen Grund für Autorität und Werte in sich selbst. Er passt sich nicht mehr blindlings an, sondern entwickelt ein autonomes Gewissen.
An diesem Punkt wird das Hauptziel im Leben der Wunsch nach Wachstum, Verbesserung, der Umsetzung des Potentials.
Der vierte Schritt, der sich auf allen vorhergehenden aufbaut, wendet sich schließlich vom Selbst ab und auf das Zusammenleben mit anderen und die Übereinstimmung mit universellen Werten zu. 54)

home37

Es ist wahr, dass das Leben keinen Sinn hat, wenn wir damit ein oberstes Ziel meinen, dass in das Netz der Natur und der menschlichen Erfahrungen eingebaut wäre, ein Ziel, dass für jedes Einzelwesen gilt.
Doch daraus folgt nicht, dass man dem Leben keinen Sinn geben kann. 54)