Reife

 

Mit der Reife ist es wie mit dem Kompost. Wie Erde müssen unsere Gedanken verwesen, sich miteinander vermengen und verschmelzen, um sich zu vollenden und das Wachsende zu düngen.

Viele von uns haben sich daran gewöhnt, die Früchte zu ernten, bevor sie reif sind, und wir begnügen uns ganz ahnungslos damit, harte, kleine und saure Beeren zu essen. Auf diese Weise berauben wir uns – ohne sie erst zu kennen – der Süße dessen, was vollendet ist.

Zu reifen bedeutet, sich selbst und das, was man bis dahin erreicht hat, zu übertreffen. Schrittweise die Gewichte zu erhöhen und sich in immer schwereren Lebensaufgaben zu üben, so lange, bis sie sich leicht anfühlen.

Man kann sich in der freimütigen Haltung trainieren, die man – wenn überhaupt – erst mit den Jahren gewinnt: nichts zu haben, was man verbergen, wofür man sich schämen oder wovor man Angst haben muss

Viel zu oft steht der alternde Körper im Vordergrund, während die alternde Seele in Vergessenheit gerät. Lebenslänge wird vor Lebenssinn gestellt.

Der Körper ist die Wohnung der Seele hier auf Erden und er lügt nicht. Wir sollten ihn gebrauchen, jedoch nicht verbrauchen, respektieren, jedoch nicht anbeten. 16)

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Huxley (als er im Sterben lag):
…es scheint hauptsächlich darauf anzukommen, dass wir lernen, gütig zu sein. 39)

Das ist Reife: Tatsachen zu akzeptieren und sie nicht mit einer selbst erschaffenen Fiktion zu überdecken, die Realität so annehmen, wie sie ist, ohne den Versuch, sie auszuschmücken oder sonst wie annehmbarer zu machen. 42)

Wahre Reife kommt durch Meditation: Lerne die Stille; lerne, friedlich und still zu werden. Lerne das Nicht-Denken. Das steht am Anfang. Vorher ist gar nichts möglich, und danach wird alles einfach. 28)

Die süßen Früchte sind einfach reifer!

Fülle02

Während wir reifer werden, entsteht die Freude des Gebens, und höhere Werte wie Mitgefühl, Nachsicht, Selbstlosigkeit und die Fähigkeit zu verzeihen blühen auf.64)

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